Von einem Trauma spricht man, wenn ein Mensch in eine unerwartete Situation gerät, die extrem bedrohlich und ängstigend ist und mit starken Gefühlen der Angst, der Hilflosigkeit und Ohnmacht verbunden ist. Dies kann plötzlich passieren und/oder auch lange andauern. Er hat keine Möglichkeit, sich auf das Erlebnis vorzubereiten oder einzustellen und keine Strategie, damit umzugehen. Diese Situation des völligen Ausgeliefertseins bedeutet: man kann sich weder wehren, noch sich entziehen.
Traumata können durch verschiedene Ereignisse entstehen, bei denen
das eigene Leben existentiell bedroht ist. Das kann körperliche oder
sexuelle Gewalt sein, ein Überfall, ein Unfall, bei dem man dabei war,
eine schwere Erkrankungen, der plötzliche Verlust eines geliebten
Menschen, im Krieg oder eine Naturkatastrophe, zum Beispiel ein Tsunami
oder eine Verkehrskatastrophe.
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf solch eine Erfahrung und
versucht zunächst mit bekannten Bewältigungsstrategien damit zurecht zu
kommen. Um die Situation überhaupt zu ertragen, schaltet der
menschliche Körper und das Gehirn auf ein Schutzprogramm: Einzelne
Teile des Ereignisses sind nicht erinnerbar, erscheinen verzerrt, wie
im Film. Wahrnehmungsveränderungen, körperliche Symptome und auffällige
Verhaltensweisen, können dann im Alltag durch verschiedene
Schlüsselreize, die ursprünglich in der traumatischen Situation erlebt
wurden, zur massiven Beeinträchtigungen führen. Der Mensch reagiert
ängstlich und überfordert, da er sich die Entstehung dieser Reaktionen
nicht erklären oder sie zuordnen kann. Dabei kann es sich um sog.
Flashbacks ( partielle Traumabilder oder Szenenabläufe) oder um immer
wiederkehrende Erinnerungsbilder, Gerüche und Geräusche (sog.
Intrusionen) handeln. Manche Menschen entwickeln starkes
Vermeidungsverhalten vor allem, was irgendwie an das Erlebnis erinnern
könnte. Oder sie erleben sich in einem Zustand hoher Erregbarkeit, sie
sind immer in Alarmbereitschaft. Das kann zu Unruhe, Schlafstörungen,
Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, Depressionen, Suizidgedanken
führen.
Ziel der Traumatherapie ist es eine Stabilisierung und Symptomreduktion zu erreichen. Dazu gehört zu verstehen, dass die aktuell auftretenden Gefühle, Gedanken und körperlichen Symptome, die immer wieder durch Schlüsselreize (Trigger) ausgelöst werden, zu der traumatischen Erfahrung gehören und NICHT ins Hier und Jetzt.
Ich arbeite nach dem KReST-Modell (Körper-, Ressourcen- und Systemorientierte Traumatherapie) von Lutz-Ulrich Besser
Dabei werden folgende vier Phasen erarbeitet:
Diagnosen zur Behandlung können sein:
Traumatische Erfahrung, Anpassungsstörung, Posttraumatische
Belastungsstörung (PTBS/PTSD), Angst -und Panikstörung,
Persönlichkeits-Störung, Depression, somatoforme Störung